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Die Jugendgruppe “DaCapo” vom Standort Marzahn im Interview

Eines haben die Jugendlichen der Marzahner Jugendgruppe „DaCapo“ gemeinsam: die Leidenschaft am Zirkus und dem gemeinsamen Training! Seit 2019 trainieren die jungen Artist*innen zusammen als Jugendgruppe. Die meisten sind aber schon viele Jahre bei CABUWAZI und alte Hasen in der Manege. In diesem Herbst haben sie ihre erste eigen Show auf die Beine gestellt – eine beindruckende Varieté-Show mit Artistik, Glamour und Eleganz.
Wir sind sehr beeindruckt und wollten unbedingt mehr über die Show und die Gruppe wissen: Im Interview sprechen Steffi, Marie, Samira, Klara, Phine, Max und Oksana über die Entstehung der Jugendgruppe, den Produktionsprozess der ersten eigenen Show und natürlich darüber, warum Zirkus so wichtig und CABUWAZI zu einem zweiten Zuhause für sie geworden ist!

Apropos eigene Show: Den großen Erfolg der ersten eigenen Show feiern die DaCapo-Artist*innen mit weiteren Vorstellungen im April.
Schon jetzt könnt ihr euch Tickets sichern!

Wie ist eure Gruppe entstanden?
Wir alle haben drei Dinge gemeinsam: Erstens, es gab einen Punkt in unserem Leben, an dem wir zu alt für den Kinder- und Jugendzirkus wurden. Zweitens, wir konnten uns nicht vorstellen, mit dem Zirkustraining aufzuhören. Drittens, wir haben so viel Freude und Leidenschaft an Zirkus, dass wir bereit waren, große Teile unserer Freizeit in eine selbständige Jugendgruppe zu investieren.
Steffi und Marie haben bereits im Sommer 2019 erkannt, dass sie mit diesen drei gemeinsamen Eigenschaften nicht alleine sind. Also gründeten sie die Jugendgruppe DaCapo und suchten nach geeigneten Mitgliedern. Nach einigen Kennlerngesprächen fand unser erstes gemeinsames Training im Oktober 2019 statt.

 

 

Wie seid ihr zum Zirkus gekommen? 
Wir sind die Jugendgruppe vom CABUWAZI Marzahn. Hier am Standort trainieren Steffi, Marie, Samira und Klara bereits seit mehr als 12 Jahren – Klara auf dem Drahtseil und Steffi, Marie und Samira in der Einradgruppe. Phine und Max kamen als Trapezduo vom Standort Altglienicke dazu. Oksana hat in der Ukraine mit rhythmischer Sportgymnastik angefangen und ist als europäische Freiwillige nach Berlin gezogen. Schnell war klar, dass Oksana mit ihren akrobatischen Fähigkeiten unsere Gruppe perfekt ergänzt.

 

Wieso Zirkus? 
Steffi: “Zirkus ist für mich viel mehr als ein Hobby. Es bedeutet für mich Vertrauen, Hoffnung, (Weiter-) Entwicklung und Zusammenhalt.”

Klara: “Zirkus ist für mich ein roter Faden, der sich durch mein bisheriges Leben zieht und mir oft Kontinuität und Halt gab. Das Training hat mich mit zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.”

Marie: “Zirkus ist für mich ein zweites Zuhause”

Phine: “Zirkus ist ein einzigartiger Ort, an dem wir zu einer Familie geworden sind. Ein Ort, wo man Halt findet und immer jemand ein Ohr für den anderen hat. Ein Ort, an dem neue Projekte erschaffen werden und als Gemeinschaft alles geschafft werden kann.”

Max: “Zirkus ist für mich der perfekte Ausgleich für alles; der Ort, an welchem ich einfach meinen Alltag hinter mir lassen kann; ein Hobby, mit dem man auch andere Menschen glücklich machen kann.”

Oksana: “Zirkus ist für mich ein sicherer Ort, wo ich meine Stärken zeigen und meine Schwächen verbessern kann; wo meine innere Erwachsene sich amüsieren lässt und mein inneres Kind sich freuen und ausrasten kann.”

Samira: “Zirkus ist für mich ein Gefühl von Heimat, Kindheit und Geborgenheit; der Ort an dem man über sich hinauswächst und jemand anderes sein kann.“ 

 

 

Was hat es mit dem Namen DaCapo auf sich?
Vor genau 20 Jahren gab es bei uns am Standort Marzahn schon einmal eine Jugendgruppe mit dem Namen “DaCapo”. DaCapo ist ein Begriff aus der Musik und die Spielanweisung ein Musikstück nochmal von vorne, also von Anfang an zu beginnen. Dieser Begriff passt sehr gut zu einer Jugendgruppe, da wir nach unserer Zeit im Kinderzirkus einen Neuanfang wagen und sozusagen eine Zugabe spielen. Daher haben wir diesen Namen auch für unsere Gruppe übernommen.
 

 

Wie ist die Idee zur eigenen Show entstanden? 
Bereits bei der Gründung der Gruppe war klar, dass wir alle endlich wieder auf der Bühne stehen wollen. Unsere erste Show war für den Sommer 2020 geplant. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen konnte das Training über Monate nur online stattfinden und ein Auftritt war gar nicht möglich. Somit haben wir im Herbst 2020 noch einmal von vorne angefangen (da capo ?). Unsere erste Show nach dem Lockdown sollte eine Show sein, die einfach Freude macht – eine Unterhaltungsshow, wo man nicht lange nach dem Sinn oder dem Gesagten suchen muss. Zudem wollten wir uns von den traditionellen Showprogrammen im Kinderzirkus mit Moderation und thematischer Geschichte abheben. Wir wollten ein Format wählen, dass uns den Freiraum lässt, alle unsere Ideen umzusetzen – eine Kamera, die von oben filmt, ein drehbares Drahtseil, selbstgeschriebene und arrangierte Songs, goldenes Glitzerkonfetti. Mit der Entscheidung, eine funkelnde Varieté-Show zu spielen, konnten wir diese elektrisierende Mischung aus Glamour, Eleganz und Artistik auf die Bühne bringen. 

 


 

Wie war der Produktionsprozess der Show? 
Nachdem das grobe Thema unserer Show entschieden war, ging es zuerst darum, geeignete Tänze, Darbietungen und Übergänge zu erstellen. In unseren artistischen Disziplinen haben wir dabei stets eigenständig trainiert. Die Gruppenübergänge haben wir in vielen gemeinsamen Trainings mit kreativen Ideen, Tanzschritten und akrobatischen Fähigkeiten gefüllt. Für Choreografien, Kostümentwürfe, Musik, Flyerdesign, Instagram Account, Licht und Ton hatten wir Expert*innen in der Gruppe. So konnte jede*r die persönlichen Stärken ausleben und zum Gesamtwerk beitragen. 

 

 

Welche Aufgaben fandet ihr in einer gewissen Form besonders?
Die Idee einer absolut demokratischen Jugendgruppe ohne Chef*in oder Gruppenleitung klingt verlockend, ist aber auch sehr zeitaufwändig. Wir haben viel geredet, diskutiert und abgewogen. Es gab so viele Entscheidungen zu treffen und Herausforderungen zu bestehen. Letztendlich haben wir durch das gegenseitige Vertrauen als Gruppe gemeinsam alles geschafft und immer einen Weg gefunden. Besonders in der letzten Probenwoche vor der Show hat sich gezeigt, was es heißt, als Team zu funktionieren und einander blind zu vertrauen. Um eine eigene Show zu produzieren und selbstständig auf die Bühne zu bringen, muss man eine Gemeinschaft sein.  

 

Ihr habt alle bereits Showerfahrung. Was hat diese Show für euch besonders gemacht? 
“Die DaCapo Show” ist unsere erste Show als Jugendgruppe. Es war für alle von uns eine neue Erfahrung, alles selbst zu organisieren und die komplette Verantwortung dafür zu tragen. Vermutlich hätte niemand erwartet, dass 7 junge Erwachsene eine eigene Show auf die Beine stellen können. Somit hat uns die Show die Möglichkeit des Überraschungseffekts geboten. Wir wollten beweisen, dass wir kreativ, professionell und auf einem hohen artistischen Niveau arbeiten können.  

 

 

Die Antworten wurden von allen Mitgliedern der Jugendgruppe gemeinsam verfasst und als Text zusammen mit den Bildern zur Verfügung gestellt.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, die Fragen zu beantworten! Wir wünschen euch viele weitere erfolgreiche Auftritte bei CABUWAZI!