“Zuhause”: Die Transformation öffentlicher Räume durch Gemeinschaft und Kreativität
Heute werfen wir gemeinsam mit Lorena Terzi, der Koordinatorin des Europäischen Solidaritätskorps, einen Blick auf das aktuelle Projekt “Zuhause”, das unter anderem von den Freiwilligen des Europäischen Solidaritätskorps ins Leben gerufen wurde.
Jedes Jahr begrüßt CABUWAZI eine Gruppe engagierter junger Freiwilliger im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps, die sich für ein soziales und vielfältiges Europa einsetzen. Während ihres Dienstes bei CABUWAZI tragen sie nicht nur zur Förderung der Zirkuskunst und sozialen Integration bei, sondern gestalten auch Orte für ein gemeinschaftliches Miteinander in der Nachbarschaft. Unsere Freiwilligen bringen ihre Kreativität, persönlichen Erfahrungen, Talente sowie ihre vielfältigen kulturellen Bezüge und Sprachen in ihre Projekte ein. Einige dieser Projekte beschäftigen sich nicht nur mit Zirkuskunst, sondern auch mit Themen wie Gemeinschaft, Kommunikation und persönlicher Entwicklung.
In einer lebendigen Stadt wie Berlin spielen Gemeinschaftsprojekte eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Räumen, in denen sich jede:r willkommen fühlen kann. Das Projekt “Zuhause” bietet eine einzigartige Mischung aus Kreativität, Gemeinschaftsengagement und kulturellem Austausch im öffentlichen Raum. Kürzlich hatten wir die Gelegenheit, uns mit Lorena Terzi, die das Projekt unterstützt, zusammenzusetzen, um tiefer in die Initiative und ihre Auswirkungen auf die Gemeinschaft einzutauchen.
Lorena, die verschiedene Freiwilligenprojekte und internationale Kooperationen bei CABUWAZI koordiniert, teilte Einblicke in die Ursprünge und die Vision von “Zuhause”. Sie betonte die vielfältige Gruppe von Freiwilligen, die aus verschiedenen Teilen der Welt stammen, darunter Australien, Italien, Spanien und Norwegen. Diese Freiwilligen sowie lokale Jugendliche aus der Nachbarschaft tragen mit ihrer Kreativität, ihren Fähigkeiten und ihren Erfahrungen dazu bei, die Aktivitäten und Veranstaltungen des Projekts zu gestalten.
Im Mittelpunkt von “Zuhause” steht die Idee, öffentliche Räume als Orte für gemeinsame Interaktion und Ausdruck zurückzugewinnen. Lorena berichtete, wie das Projekt aus den Bemühungen von drei Personen entstand, die den gemeinsamen Nenner erkannten, sich durch verschiedene Straßenaktivitäten mit der Stadt und ihren Bewohner:innen zu verbinden. Von der Umgestaltung vernachlässigter Ecken in lebendige Zentren bis hin zur Ausrichtung von Veranstaltungen wie der Creative-Ring-Reihe im öffentlichen Verkehr oder temporärer Spielstraßen, will das Projekt ein Gefühl von Zuhause außerhalb traditioneller Grenzen fördern.
“Wir haben an einem kleinen Platz gearbeitet und ihn komplett umgestaltet. Wir haben die Bänke, die Zäune und alles andere bemalt. Vorher sah es düster aus in der Ecke. Wir haben sie mit leuchtenden Farben wie Pink gestrichen. Dann haben wir schöne Textilien wie Makramee und Traumfänger aufgehangen, um dem Ort ein neues Aussehen zu verleihen. Wir haben gesehen, wie sich der Ort verwandelt hat, von einem etwas verlassenen Ort zu einem Ort, an dem sich die Leute willkommen fühlen und gerne Zeit verbringen.” – Lorena
Durch eine Reihe mitreißender Veranstaltungen hat “Zuhause” einen bleibenden Eindruck in der Gemeinschaft hinterlassen. Lorena erzählte Anekdoten von Teilnehmer:innen, die sich an unerwarteten Orten wie während des Webens in der S42 zu Hause fühlten, wo eine Person bemerkte, dass sie nicht gehen wollte. Diese Momente der Verbindung und Zugehörigkeit unterstreichen den Erfolg des Projekts bei der Neugestaltung öffentlicher Räume als gemeinsame Umgebungen für alle.
“Im Allgemeinen ist es im Frühling und Sommer einfacher öffentliche Räume wie Straßen und Parks zu nutzen. Doch wenn die Temperaturen sinken, stehen wir vor einer Herausforderung. Öffentlicher Verkehr bleibt für die Stadt von entscheidender Bedeutung, insbesondere für diejenigen ohne feste Unterkunft, die ihn als Zufluchtsort nutzen. Interessanterweise löst der öffentliche Verkehr auch bei vielen ein Gefühl der Unruhe aus, aufgrund von Überfüllung und der Stress durch mögliche Verspätungen. Wir wollen den öffentlichen Verkehr neu denken und sehen, dass er Raum bietet für Kreativität.” – Lorena
Das “Zuhause” Projekt hat eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, die Menschen zusammenbringen und eine kreative Atmosphäre schaffen. Zu diesen Veranstaltungen gehörten unter anderem “We Do Socks”, bei dem Teilnehmer:innen gemeinsam Socken reparieren, sowie die “Creative Ring”-Reihe mit Events wie “Ringbahn Poesie”, “Fixing a Hole”, “Weaving Spaces”, “Quatschen, Kaffee und Kuchen”, “Sketching Around” und “Traveling Bodies”. Darüber hinaus gab es die temporären Spielstraßen mit dem Thema “Circus on the street”, bei dem auch ein Postkarten-Workshop statt fand. Diese vielfältigen Events trugen dazu bei, die Vision von “Zuhause” als Ort der Begegnung, des Austauschs und der kreativen Entfaltung außerhalb der eigenen vier Wände zu verwirklichen.
Für die Zukunft plant “Zuhause”, seine Mission des Gemeinschaftsaufbaus und der kreativen Erkundung fortzusetzen. Zukünftige Veranstaltungen, darunter eine Pyjamaparty am 6. April, versprechen, Menschen auf unkonventionelle, aber bedeutungsvolle Weise zusammenzubringen. Darüber hinaus führt das Projekt eine Umfrage durch, um die Bedürfnisse und Vorlieben der Gemeinschaft besser zu verstehen und zukünftige Initiativen entsprechend zu gestalten.
Als wir unser Gespräch beendeten, drückte Lorena ihre Dankbarkeit für die Gelegenheit aus, die Reise des Projekts zu teilen. Sie betonte die Bedeutung der Förderung von Verbindungen und Verständnis in einer Welt, die von ständigem Wandel geprägt ist. Mit “Zuhause” verwandeln CABUWAZI und seine engagierten Freiwilligen nicht nur öffentliche Räume, sondern definieren auch neu, was es bedeutet, sich in einer pulsierenden Metropole zu Hause zu fühlen.
Weitere Updates von “Zuhause” auf der Instagram-Seite:@zuhause_berlin.