CABUWAZI
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Max Patschke: Vom ehemaligen Trainingskind zum Artist und Zirkustrainer

30 Jahre CABUWAZI: Max Patschke im Interview

CABUWAZI – das sind vor allem unsere Trainingskinder. Sie sind der Mittelpunkt unserer künstlerischpädagogischen Arbeit. Was Zirkus sein kann, zeigt sich in ihren Erlebnissen und an ihren Entwicklungen sehen wir, wie die Zeit vergeht!

Wir blicken auf 30 Jahre und viele Erinnerungen zurück: Die Geschichte von CABUWAZI ist mehr als eine Aneinanderreihung von Daten. Sie ist ein Weg aus individuellen Erfahrungen, voll von großen und kleinen Herausforderungen, Umbrüchen, Erfolgen, Erinnerungen an Menschen, die uns geprägt haben, und gemeinsamem Wachstum. Anlässlich des Jubiläums haben wir mit Menschen gesprochen, die im Laufe der Jahre bei CABUWAZI trainiert haben – sie geben uns einen Einblick in ihre ganz persönlichen CABUWAZI-Geschichten.

Max zieht es auf die Bühnen dieser Welt. Der 28-Jährige ist ausgebildeter Zirkustrainer und hat im Sommer 2023 sein Artistikstudium in Tilburg, Niederlande, mit dem Schwerpunkt Akrobatik abgeschlossen. An der Akrobatik fasziniert ihn die Kombination aus Bewegung und Vertrauen, dass die Artist:innen in der Gruppe einander stützen und dabei gleichzeitig, wie er sagt „ein superschönes Bild“ erzeugen.

Max Patschke – Zirkuskind ab 2008, heute Artist und Zirkustrainer

Max ist in Treptow aufgewachsen. Als Kind sah er den Zirkusplatz in seiner Nachbarschaft und das Applaudieren der Leute im Zelt weckte seine Neugierde. Er konnte sich nie ganz vorstellen, was dort passiert, bis er mit 12 Jahren an einer Schulprojektwoche teilnahm und sich anschließend im offenen Training anmeldete. Das war für ihn der perfekte Raum, um seine Fähigkeiten zu erkunden und auszubauen, bevor es in die festen Gruppen ging, erinnert sich Max. Während seiner Zeit bei CABUWAZI probierte er nahezu alle Zirkusdisziplinen aus – von Kugel- und Stelzenlauf über Tuch, Trapez und Chinese Pole bis hin zu Trampolin und Jonglage – bis er schließlich bei der Akrobatik ankam und mit 18 Jahren Teil der Jugendgruppe You N‘ Me wurde. Die gemeinsame Arbeit dort erlebte er als sehr kreativ, da die Mitglieder weitestgehend autark trainierten, voneinander lernten, gemeinsam eigene Stücke entwickelten und selbst Regie führten.

„Es sind die Menschen, die meine Erinnerungen immer wieder aufleben lassen. Es sind unendlich viele gute Erinnerungen.“

Für ihn war CABUWAZI nicht nur ein Ort des Trainings! Es war ein sicherer Hafen, an dem Max er selbst sein konnte und dabei unterstützt wurde, sein eigenes, wie er sagt, „soziales Wesen“ zu entwickeln. Eine sehr emotionale Erinnerung für ihn ist die Eröffnungsfeier von CABUWAZI Tempelhof, bei der er seinen letzten gemeinsamen Auftritt mit seiner CABUWAZI-Akrobatikgruppe hatte. Das Spannungsfeld aus der großen Freude am Auftritt und dem Bewusstsein, dass er und seine Partner:innen in naher Zukunft unterschiedliche Ausbildungsorte, in seinem Fall die Zirkusschule, besuchen und damit eigene Wege gehen würden, verbindet er rückblickend mit seinem Übergang vom Trainingskind in die Professionalität.

„Die letzte Show, da habe ich sehr geheult. Dann kam Hermann, der Techniker von Treptow, zu mir und der hat mich erstmal in den Arm genommen. Er meinte, du weißt ganz genau, dass es noch nicht vorbei ist. Das sind Worte, die immer wieder, wenn es mir schlecht geht oder ich nicht weiß, wie es weitergeht, hochkommen.“

Heute ist Max ausgebildeter Zirkustrainer und Artist. Aktuell entwickelt er als Teil eines Trios eine neue Show. Er wünscht sich, so oft wie möglich auf der Bühne zu stehen und parallel als Zirkustrainer zu arbeiten. An der Zirkuspädagogik interessiert ihn die unmittelbare Wirkung – die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, mit ihren eigenen Baustellen umzugehen und ausreichend Bewegung zu bekommen. Beim Blick in die weitere Zukunft kann Max sich auch vorstellen, hauptberuflich in einer Jugendeinrichtung mit Zirkusschwerpunkt anzufangen. Aber auch die Gründung einer Company oder einer neuen Zirkusschule sind Teil seiner Gedankenspiele.

Max bei der Weihnachtsshow 2013

„Eine sehr lange Zeit meines Lebens war es mein Ziel, auf eine Zirkusschule zu gehen… Das Ziel habe ich erreicht!“