Seit 1911 gibt es den “Internationalen Frauen*tag”, an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung aufmerksam gemacht wird. In Deutschland konnten im Januar 1919 Frauen das erste Mal in der Geschichte wählen und gewählt werden. Obwohl seitdem viel passiert ist, haben Frauen* und Mädchen* weltweit weiterhin mit Chancenungleichheit zu kämpfen.
Unzählige Heldinnen haben mit ihrem Kampf für Gleichberechtigung und Aufklärung eine Veränderung der Welt, von Werten und Einstellungen vorangebracht und bringen sie voran. Über einzelne wollen wir heute sprechen – über jede* sind wir dankbar!
Denn auch wir sind davon überzeugt, dass man die Welt vor allem gemeinsam verändern kann – das zeigen uns nicht nur die letzten 100 Jahre der Frauen*bewegung, sondern auch die aktuellen Zeiten!
Simone de Beauvoir
“Der Frau bleibt kein anderer Ausweg, als an ihrer Befreiung zu arbeiten. Diese Befreiung kann nur eine kollektive sein.”
Simone-Lucie-Ernestine-Marie Bertrand de Beauvoir (1908 bis 1986) war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. Sie hatte ein großes Ziel, für das sie ihr Leben lang gekämpft hat: Die Gleichberechtigung der Frau!
Schon als Jugendliche störten sie viele der gesellschaftlichen Regeln. Warum wollten sie alle davon abhalten, zu studieren? Simone de Beauvoir ließ sich davon nicht abhalten. Als eine der ersten weiblichen Studierenden überhaupt lernte sie an der Pariser Universität. Sie wählte die Fächer Philosophie, Literatur und Mathematik. Für noch mehr Aufregung sorgte die Philosophin, als sie zu schreiben begann und ihre Ideen zu der Gleichberechtigung von Frauen und Männern veröffentlichte. Mit ihrem berühmten Satz “Man kommt nicht als Frau zur Welt, sondern wird es.” widersprach de Beauvoir der Annahme, dass Männer den Frauen von Natur aus überlegen sein sollen. Vielmehr glaubte sie, dass erst die Erziehung und Gesellschaft dafür sorgen, dass sich Frauen und Männer unterschiedlich verhalten.
Mit ihren beiden existentialistischen Romanen L’Invitée und Le Sang des autres , 1984 von Claude Chabrol als Das Blut der Anderen verfilmt, erlangte Simone de Beauvoir Anerkennung als Schriftstellerin. Der Welterfolg Das andere Geschlecht gilt als ein Meilenstein der feministischen Literatur und machte sie zur bekanntesten Intellektuellen Frankreichs. Auch ihre Essays gelten als wichtige Beiträge zu dem jeweiligen Fachgebiet.
Kimberlé Crenshaw
“Wenn Feminismus sich nicht explizit gegen Rassismus wendet, und wenn Antirassismus sich nicht in Opposition gegen das Patriarchat stellt, werden rassismuskritische Politik und Geschlechterpolitik gegeneinander ausgespielt und beide verlieren dabei.”
Kimberlé Crenshaw gilt als die Begründerin des intersektionalen Feminismus! Sie wurde 1959 in Ohio geborenund ist heute Juristin und Professorin. Als Juristin erkannte sie, dass im Gesetz und vor Gericht sexistische und rassistische Diskriminierung ausschließlich als zwei getrennte Bereiche behandelt wurden. In der Realität sind Diskriminierung aufgrund von beispielsweise Herkunft, Geschlecht oder Klasse jedoch stark miteinander verbunden.
In ihrer Überschneidung führen diese Kategorien zu einer sehr spezifischen Art der Marginalisierung: Schwarze Frauen werden etwa nicht nur als Frauen am Arbeitsmarkt diskriminiert, sondern auch, weil sie nicht weiß sind.
Judith Butler
“Sehr männliche und weibliche Rollen sind nicht biologisch fest, sondern sozial konstruiert.”
Judith Butler ist eine US-amerikanische Philosophin und Philologin. Sie ist Professorin für Rhetorik und Komparatistik an der University of California, Berkeley. Sie hat in ihren Büchern Das Unbehagen der Geschlechter“ und „Körper von Gewicht“ eine damals neue Konzeption von «Geschlecht» (Gender) entwickelt, die mit solcher Intensität aufgenommen wurde, dass sie heute nicht mehr an ihren Konzepten vorbeikommt.
Sie beschreibt, dass Geschlechter als Rollen verstanden werden, die im gesellschaftlichen Umgang entstehen und sich laufend verändernd an immer neue Generationen weitergegeben werden. Sieführt weiter aus, dass es eine offene Vielzahl von Geschlechtern gibt, die nicht an die eine biologische Unterscheidung zwischen Frauen und Männern gebunden sind; und sie bekundet die Sympathie von Menschen für individuelle Spiele und auch Dramen des Übergangs zwischen den Geschlechtern (zum Beispiel für die Auftritte von «Dragqueens»).
Über Geschlechterthemen hinaus hat sie sich mit Fragen von Macht und Subjekttheorien beschäftigt, seit 2002 zudem mit der Ethik der Gewaltlosigkeit.
Literatur:
https://beruhmte-zitate.de/autoren/simone-de-beauvoir/
https://www.hanisauland.de/wissen/kalender/simonedebeauvoir_geburtstag
https://frauenseiten.bremen.de/blog/frau-woche-kimberle-crenshaw/
https://www.zeit.de/zett/politik/2019-01/diese-10-feministinnen-musst-du-kennen
https://www.nzz.ch/feuilleton/judith-butler-ohne-sie-wuerden-wir-nicht-ueber-gender-reden-ld.1629921
https://beruhmte-zitate.de/autoren/judith-butler/