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Manege frei: Sükran Topuz und die Magie des Zirkus

Vom antiken Rom bis in die Neuzeit: Der Zirkus als magischer Ort zieht seine Besucherinnen und Besucher schon immer in seinen Bann. So auch Sükran Topuz, die vor sechs Monaten die Bühne im Chaotisch- bunten-Wanderzirkus (Cabuwazi) in Altglienicke betrat und sofort verzaubert war.

„Die Arbeit hier ist für mich die perfekte neue Aufgabe“, schwärmt sie, „denn hier erreiche ich Menschen und kann gezielt meine Schwerpunkte setzen.“ Dabei geht es der 47-jährigen Deutschkurdin vor allem darum, kleinen und großen Menschen Teilhabemöglichkeiten zu bieten.

 

Botschafterin zwischen den Milieus

Mit fünf Jahren kam Topuz mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland. In Rüsselsheim lebte sie fortan mit ihren sechs Geschwistern unweit des Opelwerks. „Bei uns war immer was los, genau wie jetzt in unserer großen Zirkus-familie“, erinnert sie sich gerne an ihre Jugend zurück. Nach dem Abitur folgte der Umzug nach Berlin und das Studium der Erziehungs-wissenschaften an der Freien Universität. „Mit dem Abschluss in der Tasche habe ich dann viel freiberuflich im Bereich außerschulische politische Bildung gearbeitet, zuletzt neun Jahre fest bei der Diakonie. Dort habe ich verschiedene spannende Projekte im Bereich von Kinder- und Jugendförderung, Familienförderung, Migration und Integration verwirklicht.“ Vor einem halben Jahr dann der Wechsel in den Osten nach Altglienicke: „Für mich war der Zirkus schon immer ein Sehnsuchtsort – zum einen um Sehnsüchte zu stillen, die einen seit frühester Kindheit begleiten, zum andern um neue zu entfachen. Wir bei Cabuwazi wollen die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung begleiten, sie stärken und ihnen Partizipations-möglichkeiten aufzeigen.“ Genau das macht das Projekt Cabuwazi mit der Methode Zirkus. Am Standort Altglienicke können die offenen und festen Trainingsgruppen aus 12 verschie denen Disziplinen wie z. B. Jonglage, Rhönrad und Drahtseil auswählen. „Die Angebote für Kinder ab 9 Jahren sind Dank des Jugendamtes immer kostenfrei. Zusammen mit den Kindern erarbeiten wir uns die Inhalte. Mit unseren festen Gruppen, also den Kindern und Jugendlichen, die regel-mäßig kommen, machen wir auch Shows und Außenauftritte.“ Das Einzugsgebiet der Teilnehmer-innen und Teilnehmer ist dabei genauso vielfältig wie die Auftrittspalette, freut sich Sükran Topuz: „Wir begrüßen bei uns am Standort in der Regel drei Hauptgruppen. Das sind vor allem die Kids aus dem Kosmosviertel, aus den Unter künften für Geflüchtete, aber auch aus den Einfamilien haussiedlungen. Wir sind eine Oase, wo sich Kinder und Jugendliche mit verschiedensten Hintergründen treffen und begegnen können. Unsere Aufgabe besteht auch darin, dass das noch mehr zusammen-wächst – wir verstehen uns dabei als Botschafter zwischen den Milieus.“

 

Multikulti seit 25 Jahren

Unterstützt wird die Mutter eines 12-jährigen Sohnes in ihrer Arbeit von fünf festangestellten Kolleginnen und Kollegen, die einen pädago-gischen bzw. artistischen Hintergrund haben sowie von vielen Ehrenamtlichen, die meist schon als Kinder hier aktiv waren und interna-tionalen Freiwilligen. „Bei uns im Team herrscht wirklich Multikulti. Wir kommen unter ande-rem aus Slowenien, Belgien, Brasilien, Italien, Deutschland, Costa Rica und der Türkei.“ Insgesamt ist Cabuwazi an fünf verschiedenen Standorten in Berlin tätig und beschäftigt dabei rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jedes Jahr trainieren über 10.000 Kinder und Jugendliche in den Einrichtungen. Pünktlich zum 25. Geburtstag von Cabuwazi, der im September mit einem zweitägigen Fest begangen wird, gibt es am Altglienicker Standort doppelt Grund zur Freude. Im Juni vergangenen Jahres fiel der Startschuss für den Bau eines neuen Trainingskomplexes in Holzbauweise, der nun kurz vor der Einweihung steht. „An diesem Ort werden wir zwei tolle neue Trainingsräume mit 7 bis 9 Metern Arbeitshöhe bekommen, damit wir unser Trampolin und Drahtseiltraining auch richtig durchführen können. Durch die dort entstehenden neuen Büros sowie Sozial- und Funktionsräume können wir neben unseren klassischen Zirkusdisziplinen die Angebotspalette noch erweitern.“ Mit Nachbarschaftstreffen in der neuen Trainings- und Begegnungsstätte wollen die Zirkusmacher die Akzeptanz weiter stärken und die Magie des Zirkus tiefer in die Region transportieren. Finanziert wird der 1,7 Millionen Euro teure Neubau durch den Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“. Topuz freut sich auf jeden Fall auf das neue Gebäude: „Von meinem neuen Büro aus kann ich wunderbar den ganzen Platz überblicken – inklusive des großen Zirkuszeltes“, leuchten ihre Augen. Sükran Topuz hat sie nicht vergessen: die Wünsche und Fantasien aus Kindertagen.

 

Dieser Beitrag von Christian Franzke ist erschienen in: Nachbarn – Wir in der Flughafenregion Ausgabe 08/2019


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Förderende von CIRCE – Educircation

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne – Förderende von CIRCE – Educircation.

Abschlussbericht schreiben, Evaluation auswerten, Fotos sortieren: Das europäische Projekt CIRCE aus dem Educircation-Netzwerk kommt zum Ende der Förderzeit. Für CABUWAZI war es das zweite Mal, das wir Teil des Netzwerks waren.
Wir hatten so die Möglichkeit, Trainer*innen zu fünftägigen Workshops nach Belgien, UK, Ungarn, Griechenland, Spanien und Tschechien zu schicken. Alle unsere Trainer*innen kamen immer begeistert zurück. Auch für die Leitungsebene gab es Möglichkeiten des Austauschs. So war unsere Standortleitung aus Treptow, Dajana Elsté, zum Beispiel in Thessaloniki.

Europa kam aber auch zu uns! Wir konnten Gäste aus Spanien, Slowenien und Ungarn bei uns begrüßen und haben uns über die Organisation und Formate des jeweiligen Zirkus` ausgetauscht und gemeinsam in einem Workshop zum Thema Balance gemeinsam Zirkus gestaltet.

Zusammenfassend schauen wir auf erfahrungsreiche 24 Monate zurück: innovatives Wissen, professioneller Austausch und neue Kontakte wurden uns ermöglicht.

Deshalb sind wir auf jeden Fall auch in der neuen Förderrunde dabei und hoffen auf positive Ergebnisse. Jetzt heißt es erstmal Abschlussbericht fertig schreiben.

Ihr wollt mehr über das Programm wissen? Dann schaut doch hier vorbei. Infos findet ihr auch bei Facebook und Instagram.

Text: Flo Bögner (Koordinator Educircation)


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Weltflüchtlingstag

Anlässlich des Weltflüchtlingstags veröffentlicht der UNHCR jährlich die „globalen Flüchtlingszahlen“.

In den letzten Jahren haben sie traurige Rekorde erreicht. Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen in vielen Regionen der Welt haben zu Höchstständen bei Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Asylsuchenden geführt. Hinter den Zahlen und Fakten stehen viele Millionen einzelne Menschen und ihre Geschichten; Geschichten von Gewalt und Verlust, aber auch von Mut und Hoffnung.

Zum Weltflüchtlingstag 2019 startet UNHCR die Kampagne #StepWithRefugees, um Solidarität mit Geflüchteten sichtbar zu machen. Familien, die zur Flucht gezwungen sind, unternehmen außergewöhnliche Anstrengungen, um zu überleben.

Die Migrationskrise geht uns alle an und es gibt keine einfachen Antworten auf hochkomplexe Sachverhalte. Die nationalen und internationalen Entscheidungsträger sind in der Verantwortung, im Geiste der Menschlichkeit zu agieren u.a. auch wir als Konsumenten*innen sind gefragt.

Wir als Cabuwazi versuchen mit unseren vielen unterschiedlichen Angeboten für beheimatete und geflüchtete Kinder, Jugendliche und ihren Angehörigen einen Beitrag zur Inklusion und offenen Gesellschaft zu leisten.

Wer mehr über die Situation von geflüchteten Menschen und die globalen Kontexte erfahren möchte, kann aktuell zwei gute Dokumention sehen:

“Eldorado”: Requiem für Giovanna und zeigt das Schicksal von geflüchteten Menschen hautnah. Online bis 27.6.

Die Grenzen der Menschlichkeit Berichtet über geflüchtete aus Afrika, Rückkehrprämien, durch EU-Subventionen kaputte afrikanische Landwirtschaften und Arbeitssklaven auf europäischen Farmen.

 


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CABUWAZI Kreuzberg: Das war der Zirkusaustausch mit Molcad

Für eine Woche trainierten 15 Jugendliche der staatlichen Sanatoriumschule Molcad / Weissrussland und 17 Jugendliche der Gutenbergschule Berlin-Lichtenberg gemeinsam bei uns im Zirkuszelt in Kreuzberg. Den Austausch zwischen den Schulen gibt es seit 20 Jahren. Seit 5 Jahren ist CABUWAZI fester Bestandteil davon und organisiert Zirkustrainings und fördert damit nicht nur den Austausch der verschiedenen Kulturen, sondern stellt immer auch eine Zirkusaufführung auf die Beine, in der die Kinder und Jugendlichen gemeinsam ihre Talente zeigen können. Die diesjährige Show stand unter dem Motto „Freundschaft“.


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Sommer-Zirkusferien bei CABUWAZI

Bei CABUWAZI könnt ihr Kugellaufen, Jonglieren, Trampolinspringen, Trapez, Clownerie, Akrobatik, Seillaufen und vieles mehr lernen. Nach einer Woche  Zirkustraining präsentiert ihr das Erlernte  im Rahmen einer Abschlussshow vor staunenden Eltern und Freund*innen.

Das Training findet von Montag bis Freitag  jeweils von 10 bis 16 Uhr statt. Die Abschluss-Show  findet am Freitag um 15 Uhr statt. Die Zirkusferien sind für alle Kinder ab 7 Jahren geeignet.

Infos zu allen Terminen und Preisen an unseren einzelnen Standorten in unserem Online-Shop.