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Mädchen* bei CABUWAZI fördern dank des filias MädchenEmpowermentProgramm

Unsere Manege ist seit mehr als 25 Jahren ein geschützter Raum für Zirkus, Tanz, Theater, Musik und vieles mehr. Kinder und Jugendliche unabhängig von Herkunft, Kultur, und Geschlecht stark machen – dafür steht CABUWAZI. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die individuellen Fähigkeiten in Kindern zu erkennen und mit Hilfe unserer zirkuspädagogischen Angebote sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Ausdrucksfähigkeit zu unterstützen. Immer wieder begegnen uns dabei Diskriminierungen, welchen die Kinder aufgrund von Herkunft, Religion und ihres Sozialstatus´ erfahren – Mädchen* sind darüber hinaus auch geschlechtsspezifischer Diskriminierung ausgesetzt.

Warum Mädchen*förderung wichtig ist

Auch bei uns im Zirkus kommt es aufgrund des Geschlechts zu Ungerechtigkeiten, geminderter Aufmerksamkeit und weniger Wertschätzung. Manchen Mädchen* nimmt dies die Lust an der Teilnahme und ruft in ihnen eher Frustration als Stärkung hervor. Außerdem haben einige Eltern in Gemeinschaftsunterkünften, mit denen wir seit Jahren eng zusammenarbeiten, ein ungutes Gefühl bei gemischten Kursen. Darüber hinaus sind Mädchen* und junge Frauen* mit Fluchthintergrund oder Migrationsgeschichte oft in einer besonders verletzlichen Position und auf Schutzräume angewiesen. Mit einem speziellen Zirkusangebot für Mädchen* mit und ohne Fluchterfahrung wollten wir diesen Safe Space bei CABUWAZI einrichten und den Teilnehmerinnen die Möglichkeit bieten, ihre Grenzen auszutesten, Zirkusfähigkeiten zu erlernen und zusammen ihre Selbstwirksamkeit zu erkennen und in einer Zirkusshow umzusetzen.

Mit der Förderung von filia konnten wir Mädchen* und jungen Frauen mit und ohne Fluchterfahrung und Migrationsgeschichte die Möglichkeit bieten, ihre Stärken in einem sicheren Raum zu erkennen, kreativ zu sein, in Rollen zu schlüpfen, Neues kennenzulernen. Im Kurs konnten die Teilnehmerinnen eine eigene Show auf die Beine stellen und haben dabei gelernt, zusammen zu arbeiten, sich gegenseitig zu unterstützen und respektvoll miteinander umzugehen.

Fähigkeiten und Perspektiven gemeinsam erkennen – eine Stärkung fürs Leben!

Unsere Teilnehmerinnen haben in einem Jahr so viel gelernt, worauf sie stolz sein können und ihnen nicht nur im Zirkuskontext eine Stütze sein kann: Durch das gemeinsame, enge Training haben sie erfahren, dass Lebensgeschichten verschieden sind und dass genau diese Verschiedenheit wertvoll ist, sie haben Spaß an Bewegung, wissen, dass sie selbst etwas Neues gemeinsam schaffen können. All das bietet ihnen eine Grundlage, um mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen und eigene Stärken zu nutzen. Außerdem konnten wir beobachten, dass durch das gewonnene positive Selbstwertgefühl und die durch Bewegung verbesserten Konzentration auch Schulinhalte besser aufgenommen wurden.

Wir sind davon überzeugt, dass all diese erlernten Fähigkeiten und erlebte Selbstwirksamkeit, die Mädchen* zu tollen Vorbildern macht – und das ist, was wir in unserer Welt noch viel mehr brauchen! Wir wünschen uns, dass in Zukunft die Förderung von Mädchen* einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert erhält, dass Mädchen* und Frauen* nicht übersehen und unterschätzt werden – die Arbeit von filia ist deshalb so wichtig! Dafür möchten wir uns bei filia bedanken und wünschen alles Gute zum 10-Jährigen Bestehen!


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Neues Projekt zur Klimaanpassung startet

Wie natürlich alle Trainingskinder wissen, finden die meisten Kurse in unseren schönen, rot-gelben Zirkuszelten statt! Was viele vielleicht noch nicht wissen, ist, dass die schönen Zelte anfällig gegenüber klimatischen Veränderungen sind, die unsere Arbeit insbesondere in den Sommermonaten zunehmend beeinträchtigen: Die Standorte sind geprägt von Freiflächen ohne bzw. mit nur vereinzelt gewachsenem Baumbestand und verfügen daher über wenig Schatten. Aufgrund der fehlenden Isolation heizen sich Zelte, Zirkuswagen und Container bei Sonneneinstrahlung schnell auf – Trainings und Verwaltungsarbeiten sind schon jetzt im Zelt teils unmöglich. Bei Starkregen drohen Überschwemmungen in den Zelten, zudem sammeln sich auf unebenen, versiegelten Bodenflächen schnell größere Pfützen, die unsere Wege auf den Plätzen einschränken. Starker Wind bedroht die fliegenden Bauten und erfordert stärkere Befestigung, um die Sicherheit von Kindern und Personal zu gewährleisten.

Das soll sich nun mit dem neuen Projekt der Klimaanpassung bei CABUWAZI ändern. Entstehen wird ein Klimaschutzkonzept, welches konrekte Maßnahmen- und einen Handlungsplan zur Anpassung unserer sechs bestehenden Zirkusplätze an klimatische Veränderungen aufzeigt.

Ein Vorgehen in mehreren Phasen

Damit das gelingt, wird es mehrere Projektphasen geben:

Phase 1: Durch eine partizpativ Umfrage mit allen CABUWAZI-Kindern wird ermittelt, wie unsere Trainingskinder die klimatischen Veränderungen wahrnehmen und einschätzen und wovon sie sich besonders gestört fühlen. An der Umfrage kann noch bis zum 13. Februar teilgenommen werden.

Phase 2: Nun möchten wir die im Konzept identifizierten geeigneten Maßnahmen an allen Standorten teils selbst, teils mit Unterstützung Dritter umsetzen –  einen Teil davon auch partizipativ mit den Trainingskindern und -Jugendlichen, um deren Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein von Beginn zu fördern.

Da unser Verwaltungs- und Trainingspersonal zwar eine zirkus- und/oder sozialpädagogische Ausbildung, brauchen wir natürlich Unterstützung durch Expert*innen – sowohl für die Planung und Umsetzung klimaschutzbedingter Maßnahmen auf unseren Plätzen als auch, um die Kinder und Jugendlichen auf unseren Plätzen für das Thema zu sensibilisieren.

Wir freuen uns deshalb sehr, dass das Team von AKUT Partner die Projektbearbeitung übernommen hat!

Kontakt: [email protected]

 

 

Klimaanpassungskonzept CABUWAZI,
gefördert vom Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
(BMU) aufgrund eines Beschlusses
des Deutschen Bundestages

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“Klimazirkus” – ein neues Projekt startet im Februar in Tempelhof

CABUWAZI Tempelhof steht schon mit einem spannenden neuen Projekt in den Startlöchern für das kommende Jahr: im Februar startet dort der „Klimazirkus“!

Darin wollen sie die Themen Klimawandel und -schutz, Klimaanpassungund gesellschaftliche Transformation mit den Elementen der (Zirkus)-Kunst verknüpfen und so zu emotionaler Auseinandersetzung anregen. In einem Zirkuswagen als Anschauungsobjekt und
Veranstaltungsort, bei Workshops, an Mitmachstationen und in offenen Angeboten auf dem Tempelhofer Feld werden diese Themen Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht. Ziel dabei ist das Zukunftsthema Klima handelnd, körperlich, ästhetisch und emotional zu erschließen und weiterzuentwickeln.

Durchgeführt wird das Projekt von LIFE e.V. – einer gemeinnützigen Organisation, die seit über 30 Jahren anspruchsvolle (Modell-)Projekte
und Kampagnen in den Themenfeldern Bildung, Umwelt und Chancengleichheit entwickelt undumsetzt. Sie ist lokal-regional, bundesweit sowie auf europäischer und internationaler Ebene tätig. LIFE e.V. setzt sich für Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Nachhaltige Entwicklung ein und engagiert sich dabei für Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion.

 

Der “Klimazirkus” ist eine Kooperation zwischen CABUWAZI Tempelhof, LIFE e.V., UFA-Fabrik und dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg.

Das Projekt wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.


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Die Doku über den Mirtos-Berlin Austausch 2019 ist da!

Endlich ist die Doku zum Austausch zwischen CABUWAZI Treptow und dem kleinen Dorf Mirtos auf Kreta da! Gefilmt von Jurry Eilers dokumentiert sie die Vorbereitungen und die finale Zirkusshow, die von Jugendlichen beider Städte in den Herbstferien 2019 in Griechenland entwickelt wurde.

Dieser Austausch fand bereits zum fünften Mal statt und steht jedes Mal unter einem anderem Motto – in diesem Jahr war es “Whatsapp Erotokritos”, eine moderne Zirkus-Adaption eines griechischen Versepos aus der Renaissancezeit.
„Erotokritos“ ist ursprünglich im kretanischen Dialekt verfasst und gehört darum fest zur kulturellen Identität der Insel. Um einen neue Lesart für die Jugendlichen zu finden, wurde die alte Geschichte mit den sozialen Medien unserer Zeit verbunden. Passend zu diesem thematischen Fokus wurden in Vorbereitung für die Show neben Zirkusdisziplinen wie Akrobatik, Trampolin, Stockkampf oder Feuerakrobatik auch erzählerische und pädagogische Übungen und Videodreh und Bildermappingtechniken ausprobiert und einstudiert.
Dank Drohnenfilmer Mike konnten von dem ganzen Projekt auch noch eindrucksvolle Aufnahmen von oben gemacht werden.

Film ab!

Vielen Dank an alle Förderer, große Unterstützer*innen und kleinen Helfer*innen dieses besonderen Projektes.

Kamera: Jurry Eilers und Johannes Reisenhofer, Drohnenaufnahmen: Michalis Liapakis

Das Projekt wurde gefördert durch die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung sowie Erasmus+.

https://cabuwazi.de/wp-content/uploads/2019/09/griechenland_logos_groe%C3%9Fer-300x27.png


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Manegenzauber-Shows für wirklich alle bei CABUWAZI Tempelhof

Wir hatten großartige Manegenzauber-Shows! Damit alle Menschen Freude an unseren Veranstaltungen haben können, wurde bei CABUWAZI Tempelhof in diesem Jahr auch ganz bewusst auf barrierefreie Gestaltung geachtet. Denn jede*r hat das Recht auf Teilhabe!

Was das heißt? Die Zirkusnummern, Schauspielerei und Dialoge der Kindern und Jugendlichen wurden auch in Bildern dargestellt. Die großartigen Bilder und das Konzept des „Visual Thinking“, also Komplexes in einfache und emotionale Bilder zu übersetzen, stammt von der IMAGE FACTORY Berlin – ein female Graphic Recording Network aus Berlin.

Die Visualisierung ist eine tolle Möglichkeit für unsere taube Communty, teilzuhaben. Aber nicht nur für taube Menschen ist die Darstellung in Bildern wichtig: Auch Menschen, die wenig oder keine Deutschkenntnisse haben, können der Show so folgen.

Seit einiger Zeit arbeitet Janis Geiger als Trainer für Bewegungskünste bei uns. Er ist selbst taub und bemüht sich, im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es möglich ist, in Wechselwirkung stattfindende Barrieren unter den Menschen durch Aufklärung abzubauen und sich gegenseitig aneinander anzupassen.

Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Janis und der IMAGE FACTORY Berlin. Vielen Dank für die tolle Arbeit! Guckt doch mal auf der Webseite vorbei, sie machen tolle Sachen, die wir nur zu gerne unterstützen möchten!

Foto: Stefanie Loos
Illustrationen für das Bühnenbild: Friederike Mühlbach


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20 Jahre Austausch – Jubiläum der Partnerschaft mit dem Internat in Molcad

Vom 27. September bis zum 12. Oktober 2019 begleitete ein kleines Team aus fünf Zirkuspädagog*innen von CABUWAZI Kreuzberg eine Zirkusfahrt nach Molcad. In der weißrussischen Kleinstadt findet seit mittlerweile 20 Jahren die Jugendbegegnung zwischen der Gutenberg-Schule aus Berlin-Lichtenberg und der dortigen Sanatoriums-Schule statt – ein Jubiläum, das gebührend gefeiert wurde.

Die beiden Partnerschulen lernten sich 1999 durch die Zusammenarbeit mit einem Waisenhaus in der Region Gomel kennen und CABUWAZI begleitet den Austausch seit mittlerweile fünf Jahren.
Auch in diesem Jahr erarbeiteten je 18 Schüler*innen aus beiden Ländern zehn Tage lang gemeinsam eine Zirkusshow, die am Ende des Austauschs vor der Schule, den Einwohner*innen Molcads, lokalen Politiker*innen und Presse-Vertreter*innen präsentiert wurde. Dieses Jahr wurden die Disziplinen Akrobatik, Trapez, Hutjonglage, Kugel, Bodypercussion, Stelzenlauf, Trampolin und Seilspringen trainiert und die erlernten Fähigkeiten auf der Bühne in einer von den Jugendlichen selbst gestalteten Show in Szene gesetzt. Aber nicht nur die Show präsentierten und erarbeiteten die Jugendlichen selbst – auch das Bühnenbild und die Dokumentation übernahmen sie eigenverantwortlich. So konnten sich auch diejenigen gleichberechtigt einbringen, die sich hinter den Kulissen wohler fühlten.

Neben den Proben für die Abschlussshow hatten die Teilnehmer*innen aber auch Zeit, verschiedene Ausflüge innerhalb Weißrusslands zu machen, zu lesen, gemeinsam zu musizieren und sich besser kennenzulernen. Schließlich ist neben der zirkuspädagogischen Arbeit der soziale Aspekt für diesen Jugendaustausch besonders zentral. Die Region Brest, in der die Schule liegt, ist geprägt von finanzieller Not und das Internat ist darum speziell für Kinder aus schwierigen Verhältnissen ein Zufluchtsort geworden.
Die ehemalige Schulleiterin der Gutenberg-Schule Ute Gdanietz brachte das Anliegen des Projekts deswegen mit dem Leitspruch „Wir schenken uns ein Lachen“ auf den Punkt. Die Zirkusarbeit hilft den Jugendlichen, ihre eigenen Fähigkeiten zu erkennen und ein positives Selbstbild zu entwickeln – unabhängig von finanziellen Umständen. In den Vorbereitungen auf die Show erleben die Jugendlichen ein soziales Gefüge, das sich gegenseitig stützt und stärkt. In der gemeinsamen Zeit bei den Zirkusproben entstand ein Raum, in dem gegenseitiger Respekt und Akzeptanz, Konflikt- und Kritikfähigkeit sowie das Gruppengefühl wachsen konnte.
Gerade in Zeiten, in denen sich politisch so viele Grenzen verhärten, sind diese Austauschprogramme wichtige Räume geworden, die beweisen, dass Gemeinschaft trotz Sprachbarrieren auch zwischen verschiedenen Kulturen nicht nur möglich ist sondern daraus sogar solch magische Momente entstehen können, wie hier in der Manege.

Um das Jubiläum zu feiern, hatten sich die Projektleiter*innen in diesem Jahr noch eine besondere Aktion überlegt. Zum krönenden Abschluss ließen die Kinder und Jugendlichen gemeinsam viele bunte Luftballons mit Wünschen steigen, die sie vorher aufschreiben und sammeln konnten.

Das Team von CABUWAZI Kreuzberg jedenfalls, wünscht sich noch mindestens 20 weitere Jahre Teil dieses besonderen Austauschs zu sein und bedankt sich bei den Kindern und Jugendlichen, allen Lehrer*innen, den Zirkuspädagog*innen und allen weiteren Menschen, die diese Begegnung möglich gemacht haben.
Ein besonderer Dank auch an das Förderprogramm Erasmus +, ohne dessen finanzielle Unterstützung das Projekt nicht stattgefunden hätte.

 

Unterstützt von:


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So war der Griechenlandaustausch

In den Berliner Herbstferien fand mittlerweile zum fünften Mal der Jugendbegegnungsaustausch zwischen CABUWAZI Treptow und dem griechischen Dörfchen Mirtos auf Kreta statt. Je fünfzehn Jugendliche aus beiden Ländern entwickelten innerhalb von zwei Wochen eine Zirkusshow – dieses Mal in Griechenland.
In Vorbereitung hat das Team aus Treptow überlegt, unter welches Motto dieses Jahr die Begegnung gestellt werden könnte. In den vergangenen Jahren gab es immer politische aktuelle Themen wie zum Beispiel „lern to upcycle“ oder „shapshifters“. In diesem Jahr hat Britta Niehaus, Standortleiterin bei CABUWAZI Treptow und Initiatorin des Projekts, die zündende Idee entwickelt, ein griechisches Epos als motivische Basis zu nutzen. Der aus der Renaissancezeit stammende Verstext „Erotokritos“ ist ursprünglich im kretanischen Dialekt verfasst und gehört darum fest zur kulturellen Identität der Insel. Verbunden werden sollte diese Geschichte mit einer Auseinandersetzung mit den neuen Medien unserer Zeit und so wurde „Whats app Erotokritos“ geboren.

Ein griechischer Epos modern gewendet

Besonders die älteren Einwohner*innen von Mirtos kennen die ursprüngliche Geschichte, können die Verse auswendig und junge Griech*innen kennen mindestens moderne Popsong-Adaptionen. Die Herausforderung für die Zirkusshow war es darum, dieses Stück griechische Kulturgeschichte noch einmal neu zu erzählen. Hierzu hat die Gruppe die Handlung des Epos in die heutige Zeit übertragen, die Liebesgeschichte in eine Welt mit Smartphones versetzt und dadurch für die Jugendlichen nochmal einen anderen Zugang geschaffen. Verzehrt sich der unstandesgemäße Verehrer der Königstochter im Original noch heimlich singend unter ihrem Balkon, wird seine Liebe in der CABUWAZI Adaption gleich durch die Audioaufnahme eines Influencers öffentlich gemacht. Statt Verbannung bekommt die Königstochter Internetverbot. Am Ende münden beide Versionen in einem Happy End, das ein Zeichen setzt für Liebe, die alle Hindernisse überwindet – sei es in Zeiten der Vernunftehen oder im schnelllebigen digitalen Raum.
Einstudiert wurde die Geschichte in einem ausgewogenen Zirkustraining, in dem neben den Disziplinen wie  Akrobatik, Trampolin, Stockkampf oder Feuerakrobatik auch pädagogische und erzählerische Übungen sowie Videodreh und Bildermapping im Zentrum standen. Die Jugendlichen konnten selbst erdachte Youtube Videos drehen und in die Rolle einer berühmten Influencerin schlüpfen.
Neben dem Trainingsprogramm war wie immer auch der Austausch wichtig: Die Jugendlichen frischten alte Bekanntschaften auf und fanden neue Freund*innen. Das Dorf zeigte sich von seiner gastfreundlichsten Seite. Fischer organisierten einen Abend im Garten, brieten Fische und Zucchinichips und gemeinsam wurde die ganze Nacht gefeiert.

Kleine Hindernisse – kein Problem!

Aber wie das auf solchen Fahrten oft ist, kam auch die CABUWAZI Reise nicht ganz ohne Pannen aus. Der Transporter kam einige Tage später als erwartet, da die Fährleute streikten. So mussten vor Ort improvisiert und erst einmal ohne die Zirkusrequisiten gearbeitet werden.  Für eine Konzeptshow mit hohem Anspruch waren 14 Tage Vorbereitung ohnehin schon knapp bemessen, aber die Jugendlichen reagierten kreativ, improvisierten und erarbeiten sich ihre Rollen. Gerade in diesem Prozess war  Michalis von der Partnerorganisation „I Participate“ eine große Hilfe – generell wäre ohne ihn dieses Projekt niemals so reibungslos verlaufen. Er konnte fließend Englisch sprechen, den Jugendlichen zwischen den zwei Sprachen helfen und vor allem der Mittler sein zwischen der alten Geschichte und unserer Bearbeitung.
Als der Transporter endlich ankam – mit Matten, Trampolin, Standapparat für Luftakrobatik und Kleinrequisiten – konnten die Proben wie geplant fortgesetzt werden und es entstand sogar noch ein Film dieses Prozesses, den Drohnenfilmer Mike vor Ort aufgenommen hat.

Gelungene Show und tränenreicher Abschied

Am Ende kam unter der Regie von Dajana Elsté alles zusammen: die eingeübten modernen Zirkusnummern, Videoprojektionen, Live-Musik mit Schlagzeug und Bass, zwei Poeten, die die griechischen Verse und damit die klassische Geschichte präsentierten – teilweise gesungen und mit Gitarrenbegleitung.
Für das Publikum vor Ort war dieses Abend sehr besonders: Die Protagonist*innen waren keine fremden Schauspieler*innen, sondern die Jugendlichen des eigenen Dorfes. Mit den Gästen aus Deutschland, den Sängern, die in der ganzen Gegend bekannt sind und der Kreativität und Energie jedes Einzelnen hatten sie einen einzigartigen Moment geschaffen, der auch den Bürgermeister rührte.
Als dann am letzten Tag der Abschied kam, flossen darum auch unweigerlich die Tränen. Diese intensive Zeit voller Selbstüberwindung, tiefgehendem Austausch und überstandenen Frustrationen, hatte zusammengeschweißt. Bereits vorfreudig auf das nächste Jahr, verließ das CABUWAZI Team die Jugendlichen auf der Insel, die bald im Rahmen des Austauschs zum ersten Mal die Großstadt Berlin kennenlernen werden.

Vielen Dank an alle Förderer, große Unterstützer*innen und kleinen Helfer*innen dieses besonderen Projektes.

Vielen Dank an:


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Jugendaustausch bei CABUWAZI Treptow: Berlin – Mirtos

Bereits seit 2014 besteht eine  Kooperation mit  unserem griechischen Partner Youthnet Hellas.

Diese manifestierte sich in bisher vier erfolgreich durchgeführten internationalen  Jugendbegegnungen.

Bei diesen erhielten 30 Jugendliche aus Berlin und Mirtos/Kreta die Gelegenheit, die jeweils andere Lebenswelt intensiv kennenzulernen, ein besseres Verständnis für das Partnerland zu entwickeln und konstruktiv und zielführend ein gemeinsames Projektergebnis zu erarbeiten. Die drei unterschiedlichen Konzepte bauten jeweils aufeinander auf und verarbeiteten die Ergebnisse und Wünsche der vorhergegangenen Begegnung.

Allen teilnehmenden Jugendlichen wurde dadurch bewusst, wie unterschiedlich die Realitäten der beiden Kooperationspartner waren. Nicht nur die Verortung in ruralen und urbanen Lebensräumen und die individuelle Anpassung an die jeweils anders vorhandenen Ressourcen wurde reflektiert, auch die unterschiedliche Auswirkung internationaler Entwicklungen auf das jeweilige Lebensumfeld wahrgenommen und problematisiert. Die Folgen der internationalen Finanzkrise trafen Griechenland und insbesondere die ländlichen Gebiete dort weitaus härter, was zu einer Modifizierung der Handlungsstrategien im Alltag geführt hat. Durch die sozial- und wirtschaftspolitische Schieflage des ganzen Landes wurden für die Menschen Selbstorganisation, Selbstversorgung  und eigenverantwortliches  und gemeinschaftliches Handeln in allen Bereichen des täglichen Lebens überlebensnotwendig. Im selben Maße wuchs die Abhängigkeit  vom unmittelbaren Lebensumfeld und dessen natürlichen Ressourcen. Auswirkungen in dieser Vehemenz  verspürten die Berliner  Jugendlichen dagegen kaum.

Im neuen Projekt „Whatsapp Erotokritos“ setzt sich mit den neuen Medien auseinander und verbindet sich dabei mit antiker Literatur.

Die Abschlussshow findet am 14. Oktober 2019 in Mirtos, Griechenland statt.

Das Stück

Wir schreiben das Jahr 2019.

Der König leitet via Headset sein wirtschaftliches Imperium.

Seine Untertanen, arbeiten fleißig, jeder erfüllt seine Rolle und Aufgaben, niemand tanzt aus der Reihe. Dieses System funktioniert erfolgreich und führt die Gemeinschaft zu Wohlstand und Zufriedenheit. Die Regeln sind streng und klar, die Strafen für Verfehlungen hoch- Ausschluss aus dem System für den Verfehler, die Familie sinkt im Status. Durch die strenge Reglementierung funktioniert der Staat hervorragend. Der König regiert gerecht und fair, sein Berater ist weise und vorrausschauend.

Jahrzehntelang funktioniert alles wie in einem Uhrwerk. Bis sich der hochbegabt, kluge Sohn des Beraters unsterblich aber unstandesgemäß in die Königstochter verliebt. Wissend um die Unmöglichkeit einer Erfüllung dieser verzehrenden Sehnsucht entdeckt er die lyrische Poesie, um seiner Gefühle Herr zu werden, streift des Nachts durch die Stadt und singt seine Lieder voller Tragik und Schönheit. Die Zuhörer im Schatten sind berührt und getroffen. Einer von ihnen nimmt den Gesang au und schickt ihn in einem Sozialen Netzwerk seinen Freunden. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich diese Voicemail. Bis auch seine Angebetete Aretusa diese Musik zu hören bekommt und betört ist. Sie sucht diesen Sänger, streift nachts unerlaubt durch die Gassen, verfehlt ihn unglücklicher Weise jedoch.

Eines Tages wird der Unsichtbare jedoch gefilmt und die Nation platzt vor Spannung dieses Gesicht zu sehen. Es wird der Aufhänger der Woche in den Nachrichten, als es endlich ein Video von dem singenden Leidenden gibt. Aretusa steht in Flammen, fühlt sich gemeint und schreibt ihm einen Post. Die Liebenden haben ihr erstes Date.

Der Vater bemerkt allmählich ein seltsames Verhalten an seiner Tochter und spioniert ihr in den Netzwerken nach. Sein Ärger ist unermesslich als sich ihm offenbart, was seine Tochter umtreibt. Er zerschmettert all ihre Geräte, sie bekommt lebenslanges Verbot auf Internetzugang und wird eingekerkert, als sie nicht zur Vernunft kommt, sondern sich ihm widersetzt.

Sie schickt ihrem Liebsten einen analogen Brief mit einer Brieftaube und einen Ring, der ihn an ihre ewige Liebe erinnern soll, bevor er in die Verbannung geht.

Der König ist am Ende. All seine Gerechtigkeit ist verzehrt. Jetzt betrifft es seine Tochter, die die Regeln aufs Törichte verfehlt hat, eingekerkert und unbelehrbar. Er entlässt seinen besten Berater, den Vater von Erotokritos, und navigiert hilflos sein Reich. Es gibt finanzielle Einbrüche, der Staat steht Kopf. Er beginnt Streit und Krieg mit anderen Staaten und Unternehmen, von seiner jahrelangen Diplomatie ist kein Rest mehr vorhanden.

Seine Konkurrenten werden zu Feinden und lauern ihm eines Nachts auf. Zufällig ist aber auch Erotokritos in der Nähe, der Situation und damit den König retten kann.

Zum Dank bekommt er die Erlaubnis Aretusa zu sehen. Der König gibt den Liebenden den Weg frei. Das Reich ist gerettet.

 

Vielen Dank an:


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CABUWAZI auf der Jugendmeile 2019

Am 17. Und 18. August waren wir zusammen mit unseren Partner*innen der BKJ auf der Jugendmeile des Bundesfamilienministeriums, die im Rahmen des Tags der offenen Tür der Bundesregierung 2019 stattfand. Dort, auf der Jugendmeile, gab es ein Programm für und von Kindern und Jugendlichen, eine Chill-Out-Area mit Virtual-Reality-Brille, ein Urban-Gardening-Projekt und Animation von uns. Auch die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey kam vorbei und nahm sich großzügig Zeit für die einzelnen Stände und probierte viele Sachen aus. Auch bei unserem Stand versuchte sie sich in verschiedenen Disziplinen unseres Mit-Mach-Zirkus. Neben uns waren auf dem Innenhof des Bundesfamilienministeriums viele Programme, Initiativen und Projekte des Hauses zu Gast, über die man sich ausführlich informieren konnte.


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Roma-Festival am 24. und 25. August bei CABUWAZI Tempelhof

Am 24. und 25. August findet das Roma-Festival in Berlin statt!

Es ist das erste Festival seiner Art, das „Voice of Roma“ mit Hilfe vieler Freund*innen und verschiedener Organisationen in Berlin veranstaltet. Wir freuen uns, dass es bei CABUWAZI Tempelhof zu Gast ist.

„Voice of Roma“ möchte die lebendige Roma Kultur und Musik erlebbar machen – frei von den Stereotypen, in denen sie viel zu häufig auf unseren Bühnen gezeigt werden. Es gibt ein breites Rahmen Programm mit Workshops, Beisammensein, Tanz und leckerem Essen.

Für Musik sorgen die Bands „Romanonymous“ mit traditioneller Musik aus dem Herzen Mazedoniens und die Berliner Band Sinti „Swing“, die sich für Austausch und eine kulturell vielfältige Community einsetzt.

Neben Musik und Tanz wird es Vorträge zur Migration und Diskriminierung geben und Einblicke in Bilder und Ausbeutung von Roma (Gypsies) in der Musikszene. Es wird Tanz- und Gesangs-Workshops geben. Auch für authentische Verpflegung ist gesorgt.

Weitere Infos findet ihr hier.