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So war der Griechenlandaustausch

In den Berliner Herbstferien fand mittlerweile zum fünften Mal der Jugendbegegnungsaustausch zwischen CABUWAZI Treptow und dem griechischen Dörfchen Mirtos auf Kreta statt. Je fünfzehn Jugendliche aus beiden Ländern entwickelten innerhalb von zwei Wochen eine Zirkusshow – dieses Mal in Griechenland.
In Vorbereitung hat das Team aus Treptow überlegt, unter welches Motto dieses Jahr die Begegnung gestellt werden könnte. In den vergangenen Jahren gab es immer politische aktuelle Themen wie zum Beispiel „lern to upcycle“ oder „shapshifters“. In diesem Jahr hat Britta Niehaus, Standortleiterin bei CABUWAZI Treptow und Initiatorin des Projekts, die zündende Idee entwickelt, ein griechisches Epos als motivische Basis zu nutzen. Der aus der Renaissancezeit stammende Verstext „Erotokritos“ ist ursprünglich im kretanischen Dialekt verfasst und gehört darum fest zur kulturellen Identität der Insel. Verbunden werden sollte diese Geschichte mit einer Auseinandersetzung mit den neuen Medien unserer Zeit und so wurde „Whats app Erotokritos“ geboren.

Ein griechischer Epos modern gewendet

Besonders die älteren Einwohner*innen von Mirtos kennen die ursprüngliche Geschichte, können die Verse auswendig und junge Griech*innen kennen mindestens moderne Popsong-Adaptionen. Die Herausforderung für die Zirkusshow war es darum, dieses Stück griechische Kulturgeschichte noch einmal neu zu erzählen. Hierzu hat die Gruppe die Handlung des Epos in die heutige Zeit übertragen, die Liebesgeschichte in eine Welt mit Smartphones versetzt und dadurch für die Jugendlichen nochmal einen anderen Zugang geschaffen. Verzehrt sich der unstandesgemäße Verehrer der Königstochter im Original noch heimlich singend unter ihrem Balkon, wird seine Liebe in der CABUWAZI Adaption gleich durch die Audioaufnahme eines Influencers öffentlich gemacht. Statt Verbannung bekommt die Königstochter Internetverbot. Am Ende münden beide Versionen in einem Happy End, das ein Zeichen setzt für Liebe, die alle Hindernisse überwindet – sei es in Zeiten der Vernunftehen oder im schnelllebigen digitalen Raum.
Einstudiert wurde die Geschichte in einem ausgewogenen Zirkustraining, in dem neben den Disziplinen wie  Akrobatik, Trampolin, Stockkampf oder Feuerakrobatik auch pädagogische und erzählerische Übungen sowie Videodreh und Bildermapping im Zentrum standen. Die Jugendlichen konnten selbst erdachte Youtube Videos drehen und in die Rolle einer berühmten Influencerin schlüpfen.
Neben dem Trainingsprogramm war wie immer auch der Austausch wichtig: Die Jugendlichen frischten alte Bekanntschaften auf und fanden neue Freund*innen. Das Dorf zeigte sich von seiner gastfreundlichsten Seite. Fischer organisierten einen Abend im Garten, brieten Fische und Zucchinichips und gemeinsam wurde die ganze Nacht gefeiert.

Kleine Hindernisse – kein Problem!

Aber wie das auf solchen Fahrten oft ist, kam auch die CABUWAZI Reise nicht ganz ohne Pannen aus. Der Transporter kam einige Tage später als erwartet, da die Fährleute streikten. So mussten vor Ort improvisiert und erst einmal ohne die Zirkusrequisiten gearbeitet werden.  Für eine Konzeptshow mit hohem Anspruch waren 14 Tage Vorbereitung ohnehin schon knapp bemessen, aber die Jugendlichen reagierten kreativ, improvisierten und erarbeiten sich ihre Rollen. Gerade in diesem Prozess war  Michalis von der Partnerorganisation „I Participate“ eine große Hilfe – generell wäre ohne ihn dieses Projekt niemals so reibungslos verlaufen. Er konnte fließend Englisch sprechen, den Jugendlichen zwischen den zwei Sprachen helfen und vor allem der Mittler sein zwischen der alten Geschichte und unserer Bearbeitung.
Als der Transporter endlich ankam – mit Matten, Trampolin, Standapparat für Luftakrobatik und Kleinrequisiten – konnten die Proben wie geplant fortgesetzt werden und es entstand sogar noch ein Film dieses Prozesses, den Drohnenfilmer Mike vor Ort aufgenommen hat.

Gelungene Show und tränenreicher Abschied

Am Ende kam unter der Regie von Dajana Elsté alles zusammen: die eingeübten modernen Zirkusnummern, Videoprojektionen, Live-Musik mit Schlagzeug und Bass, zwei Poeten, die die griechischen Verse und damit die klassische Geschichte präsentierten – teilweise gesungen und mit Gitarrenbegleitung.
Für das Publikum vor Ort war dieses Abend sehr besonders: Die Protagonist*innen waren keine fremden Schauspieler*innen, sondern die Jugendlichen des eigenen Dorfes. Mit den Gästen aus Deutschland, den Sängern, die in der ganzen Gegend bekannt sind und der Kreativität und Energie jedes Einzelnen hatten sie einen einzigartigen Moment geschaffen, der auch den Bürgermeister rührte.
Als dann am letzten Tag der Abschied kam, flossen darum auch unweigerlich die Tränen. Diese intensive Zeit voller Selbstüberwindung, tiefgehendem Austausch und überstandenen Frustrationen, hatte zusammengeschweißt. Bereits vorfreudig auf das nächste Jahr, verließ das CABUWAZI Team die Jugendlichen auf der Insel, die bald im Rahmen des Austauschs zum ersten Mal die Großstadt Berlin kennenlernen werden.

Vielen Dank an alle Förderer, große Unterstützer*innen und kleinen Helfer*innen dieses besonderen Projektes.

Vielen Dank an:


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Neues Angebot bei CABUWAZI Kreuzberg: Offenes Training für Kinder ab 8 Jahren

Seit einiger Zeit hat CABUWAZI Kreuzberg endlich ein kostenloses Nachmittagsangebot. Bei dem offenen Training im Rahmen des Projekts „Im Kiez zu Hause“ haben Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren die Möglichkeit, unterschiedliche Zirkusdisziplinen auszuprobieren und  Zirkusluft zu schnuppern. An 4 Tagen die Woche werden u.a. Jonglage, Seiltanz, Diabolo, Akrobatik oder Kugellaufen angeboten. Die Eltern sind während des Trainings eingeladen, es sich in unserem Café gemütlich zu machen.

Das Training ist kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich. Während der Schulferien findet kein Training statt.

Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der Zukunftsinitiative Stadtteil der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen im Programm Bildung im Quartier gefördert.

Termine:
Montag: 16.00 bis 17.00 Uhr
Dienstag: 16.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag: 16.00 bis 17.00 Uhr
Freitag: 17.15 bis 18.45 Uhr

Foto: Thomas Kierok


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Neuer „Zirkuskurs Benibrik“ bei CABUWAZI Altglienicke

Seit dem 6. Oktober 2019 haben wir ein neues kostenloses Angebot in unserem CABUWAZI Standort Altglienicke. Bis Dezember begrüßen wir euch jeden Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr  zum „Zirkuskurs Benibrik“. Thema des Kurses ist der Zirkuskünstler Houssein ben Ibrik und seine Frau Gertrude Appelt, die im zweiten Weltkrieg voneinander getrennt wurden.

„In einer Zeit, in der Menschen nach ihrer Herkunft kategorisiert werden, finden Getrude Appelt und Houssein ben Ibrik im Zirkus zueinander und trotzen dem mit ihrer Liebe …
Im neuen Zirkuskurs „Benibrik“ wollen wir ihrer Geschichte nachgehen und verschiedene Zirkusdisziplinen trainieren.“

Hier könnt ihr mehr über die Geschichte lesen.

Wir danken Paula Lee für die Erlaubnis das Familienfoto zu nutzen und Malte Gasche vom Projekt „Forgotten Cosmopolitans: Diverging Fates of Europe’s Circus People in the Wake of WWII“ für die Unterstützung.


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Jugendaustausch bei CABUWAZI Treptow: Berlin – Mirtos

Bereits seit 2014 besteht eine  Kooperation mit  unserem griechischen Partner Youthnet Hellas.

Diese manifestierte sich in bisher vier erfolgreich durchgeführten internationalen  Jugendbegegnungen.

Bei diesen erhielten 30 Jugendliche aus Berlin und Mirtos/Kreta die Gelegenheit, die jeweils andere Lebenswelt intensiv kennenzulernen, ein besseres Verständnis für das Partnerland zu entwickeln und konstruktiv und zielführend ein gemeinsames Projektergebnis zu erarbeiten. Die drei unterschiedlichen Konzepte bauten jeweils aufeinander auf und verarbeiteten die Ergebnisse und Wünsche der vorhergegangenen Begegnung.

Allen teilnehmenden Jugendlichen wurde dadurch bewusst, wie unterschiedlich die Realitäten der beiden Kooperationspartner waren. Nicht nur die Verortung in ruralen und urbanen Lebensräumen und die individuelle Anpassung an die jeweils anders vorhandenen Ressourcen wurde reflektiert, auch die unterschiedliche Auswirkung internationaler Entwicklungen auf das jeweilige Lebensumfeld wahrgenommen und problematisiert. Die Folgen der internationalen Finanzkrise trafen Griechenland und insbesondere die ländlichen Gebiete dort weitaus härter, was zu einer Modifizierung der Handlungsstrategien im Alltag geführt hat. Durch die sozial- und wirtschaftspolitische Schieflage des ganzen Landes wurden für die Menschen Selbstorganisation, Selbstversorgung  und eigenverantwortliches  und gemeinschaftliches Handeln in allen Bereichen des täglichen Lebens überlebensnotwendig. Im selben Maße wuchs die Abhängigkeit  vom unmittelbaren Lebensumfeld und dessen natürlichen Ressourcen. Auswirkungen in dieser Vehemenz  verspürten die Berliner  Jugendlichen dagegen kaum.

Im neuen Projekt „Whatsapp Erotokritos“ setzt sich mit den neuen Medien auseinander und verbindet sich dabei mit antiker Literatur.

Die Abschlussshow findet am 14. Oktober 2019 in Mirtos, Griechenland statt.

Das Stück

Wir schreiben das Jahr 2019.

Der König leitet via Headset sein wirtschaftliches Imperium.

Seine Untertanen, arbeiten fleißig, jeder erfüllt seine Rolle und Aufgaben, niemand tanzt aus der Reihe. Dieses System funktioniert erfolgreich und führt die Gemeinschaft zu Wohlstand und Zufriedenheit. Die Regeln sind streng und klar, die Strafen für Verfehlungen hoch- Ausschluss aus dem System für den Verfehler, die Familie sinkt im Status. Durch die strenge Reglementierung funktioniert der Staat hervorragend. Der König regiert gerecht und fair, sein Berater ist weise und vorrausschauend.

Jahrzehntelang funktioniert alles wie in einem Uhrwerk. Bis sich der hochbegabt, kluge Sohn des Beraters unsterblich aber unstandesgemäß in die Königstochter verliebt. Wissend um die Unmöglichkeit einer Erfüllung dieser verzehrenden Sehnsucht entdeckt er die lyrische Poesie, um seiner Gefühle Herr zu werden, streift des Nachts durch die Stadt und singt seine Lieder voller Tragik und Schönheit. Die Zuhörer im Schatten sind berührt und getroffen. Einer von ihnen nimmt den Gesang au und schickt ihn in einem Sozialen Netzwerk seinen Freunden. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich diese Voicemail. Bis auch seine Angebetete Aretusa diese Musik zu hören bekommt und betört ist. Sie sucht diesen Sänger, streift nachts unerlaubt durch die Gassen, verfehlt ihn unglücklicher Weise jedoch.

Eines Tages wird der Unsichtbare jedoch gefilmt und die Nation platzt vor Spannung dieses Gesicht zu sehen. Es wird der Aufhänger der Woche in den Nachrichten, als es endlich ein Video von dem singenden Leidenden gibt. Aretusa steht in Flammen, fühlt sich gemeint und schreibt ihm einen Post. Die Liebenden haben ihr erstes Date.

Der Vater bemerkt allmählich ein seltsames Verhalten an seiner Tochter und spioniert ihr in den Netzwerken nach. Sein Ärger ist unermesslich als sich ihm offenbart, was seine Tochter umtreibt. Er zerschmettert all ihre Geräte, sie bekommt lebenslanges Verbot auf Internetzugang und wird eingekerkert, als sie nicht zur Vernunft kommt, sondern sich ihm widersetzt.

Sie schickt ihrem Liebsten einen analogen Brief mit einer Brieftaube und einen Ring, der ihn an ihre ewige Liebe erinnern soll, bevor er in die Verbannung geht.

Der König ist am Ende. All seine Gerechtigkeit ist verzehrt. Jetzt betrifft es seine Tochter, die die Regeln aufs Törichte verfehlt hat, eingekerkert und unbelehrbar. Er entlässt seinen besten Berater, den Vater von Erotokritos, und navigiert hilflos sein Reich. Es gibt finanzielle Einbrüche, der Staat steht Kopf. Er beginnt Streit und Krieg mit anderen Staaten und Unternehmen, von seiner jahrelangen Diplomatie ist kein Rest mehr vorhanden.

Seine Konkurrenten werden zu Feinden und lauern ihm eines Nachts auf. Zufällig ist aber auch Erotokritos in der Nähe, der Situation und damit den König retten kann.

Zum Dank bekommt er die Erlaubnis Aretusa zu sehen. Der König gibt den Liebenden den Weg frei. Das Reich ist gerettet.

 

Vielen Dank an:


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Freedom of Movement Festival bei CABUWAZI Tempelhof | 15./16. Juni

CABUWAZI Tempelhof – Der Kulturflughafen wurde im Mai 2017 offiziell eröffnet. Wir sind ein Ort der Begegnung für neu ankommende und schon länger in Berlin lebende Menschen. Das Festival „Freedom of Movement“ findet zum dritten Mal statt und ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Themenbereichen Flucht, Ankommen und Gesellschaft und ermöglicht eine Begegnung mit Menschen aus vielen Teilen der Welt. Mit dem Titel positionieren wir uns für eine offene Gesellschaft und möchten einen Beitrag dazu leisten, dass Bewegungsfreiheit als wichtiges und produktives Gut einer globalen Gesellschaft anerkannt wird. Was „Freedom of Movement“ ästhetisch erzeugen kann, zeigen die künstlerisch anspruchsvollen Festivalbeiträge. Viel Spaß beim Zuschauen, Mitmachen und Kennenlernen! Wir freuen uns, dass das diesjährige „Freedom of Movement Festival“ unter der Schirmherrschaft von Senatorin Elke Breitenbach steht und sie dieses Sonntag, 14 Uhr mit einem Grußwort eröffnen wird. Als Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales ist sie CABUWAZI Tempelhof seit der Eröffnung 2017 verbunden. Politisch und privat engagiert sie sich für eine offene Gesellschaft – zum Beispiel beim „Flüchtlingspaten Syrien e.V.“

 

Öffnungszeiten:
Samstag, 15. Juni, 15 – 20 Uhr
Sonntag, 16. Juni, 13.30 – 21 Uhr
Kostenloser Eintritt – Spenden erbeten!
Unser Zirkus-Café ist während des Festivals geöffnet. Am Sonntag gibt es Kinder-Schminken und Siebdruck.
Einige Angebote und Shows sind reservierungspflichtig. Die Tickets findet ihr in den Einzelveranstaltugen verlinkt:

 

Mit-Mach-Zirkus
Sa, 15. Juni, 15 – 18 Uhr
So, 15. Juni, 14 – 18 Uhr

Tempelhof Community Dancing
Sa, 15. Juni, 17 – 18.30 Uhr
Anschließend: Konzert von Ali Hasan und Rania Badri
Sa, 15. Juni, 18:30 – 19:30

Kuri – das Kinderland der Freiheit
Eröffnung durch die Schirmherrin des Festivals Senatorin Elke Breitenbach.
Bei der Veranstaltung wird ein*e Gebärden-Dolmetscher*in übersetzen.
So, 16. Juni, 14 Uhr

Show des Erwachsenen- Ensembles
So, 16. Juni, 16 Uhr

Circus. Freiheit. Gleichschaltung.
So, 16. Juni, 18 Uhr

Microphone Mafia
So, 16. Juni, 19 Uhr

Dj* Mingau
So, 16. Juni, 19.30 Uhr

Achtung:

Keine Microphone Mafia am 16.06.2019

Wir müssen Euch leider eine Programmänderung für den 16.06.2019 ankündigen. Aus organisatorischen Gründen muss das Konzert der Microphone Mafia leider kurzfristig verschoben werden.

Trotzdem wird gerappt: Moritz Grenz, unter dem Namen „Granitzky“ bekannt, wird im Anschluss an die artistische Lesung über das Leben der verfolgten jüdischen Artistin Irene Bento ein Konzert geben. Seit Mitte letzten Jahres arbeitet Granitzky im Rahmen des Projektes: „Keine Zukunft ohne Erinnern-Erinnern für die Zukunft“ eng mit Kutlu Yurtseven zusammen. Er begeistert mit seinen politischen Texten und versteht es, in den Konzerten einen Bezug zu dem aktuellen Geschehen herzustellen.


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Seiltanz im Stadtraum: Ein Drahtseilakt

Die Überquerung der Spree ist am 19. bzw. 20. Oktober 2019 anlässlich des 30-jährigen Mauerfalljubiläums geplant.

Vom 23.04.2019 bis zum 28.04.2019 findet der nächste Workshop auf dem Tempelhofer Feld bei CABUWAZI-Tempelhof statt. Interessierte Menschen sind herzlich eingeladen, den Trainer*innen beim Üben zuzuschauen.

Der Drahtseilakt ist seit Generationen dramaturgischer wie emotionaler Höhepunkt einer jeden Zirkusvorstellung. Im 20. Jahrhundert wurde der Seiltanz mit Balancestange in schwindelerregender Höhe durch verschiedene Artist*innen in den urbanen Raum getragen: Der Hochseilakt zwischen den Zwillingstürmen des World Trade Centers durch Philippe Petit 1974 als vielleicht berühmtestes Beispiel.

Seit 2016 hat sich eine wachsende, europaweite Kooperation von zirkuspädagogischen Einrichtungen dem Ziel verschrieben die Disziplin des Seiltanzes auf dem Hochseil einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Der Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI-Altglienicke in Trägerschaft der GrenzKultur gGmbH ist von Beginn an aktiver Teil dieser Kooperation. Mit dem aktuellen Projekt „Wires Crossed – Balancing Your Fear“, kofinanziert durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union, hat sich CABUWAZI gemeinsam mit seinen Projektpartner*innen Galway Community Circus (Irland), École de Cirque de Bruxelles (Belgien), CIRCUS CIRKÖR (Schweden) und Cirqueon (Tschechien) zum Ziel gesetzt pädagogische Ansätze zu eruieren, um insbesondere benachteiligte und geflüchtete Kinder und Jugendliche hierüber zu stärken. Im Rahmen des Projektes werden junge Zirkustrainer*innen von professionellen Hochseilartist*innen, Zirkuspädagog*innen und Sicherheitsexpert*innen ausgebildet und durch Expert*innen zu den Themen Flucht und Trauma sensibilisiert.

Der Seiltanz auf dem Hochseil wird zunächst als eine sehr respekteinflößende Disziplin wahrgenommen, erfordert aber tatsächlich keinerlei besondere körperliche Voraussetzungen und ist, durch den Einsatz der Balancestange, sehr einfach zu erlernen. Umso stärker sind die Gefühle der Selbstermächtigung, wenn der Seiltanz vollbracht wurde.

Außerdem kann ein Hochseilakt, künstlerisch in Szene gesetzt, dem öffentlichen Raum Attraktion und Perspektive verleihen, den Passanten in Staunen versetzten und zum Verweilen einladen. Zum 30 jährigen Jubiläum des Mauerfalls ist eine Spreeüberquerung geplant. In einem symbolischen Akt soll die Spree als Zeichen des Zusammenwachsens überquert werden.

Zwar ist die Mauer vor 30 Jahren gefallen, aber nach wie vor herrschen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Unterschiedliche Wertschätzung der Vielfalt, Gefühle der Benachteiligung. Die Wiedervereinigung und den Prozess des Zusammenwachsens sehen wir wie einen Drahtseilakt. Es erfordert Selbstvertrauen, absolute Konzentration und Menschen, die die gleiche Leidenschaft in sich tragen, sich begegnen und sich gegenseitig stärken und voneinander lernen wollen.

Die Überquerung der Spree zum 30. Jahrestag des Mauerfalls stellt für uns symbolisch dieses Zusammenwachsen dar.

Text: Samuel Raub und Sükran Topuz | Foto: Kirsten Burger

 


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“Don’t be afraid to be free, and be you”- thats the EVS

My name is Verónica, I am from Madrid, Spain, and I was an EVS volunteer at CABUWAZI, a social circus in Berlin.
I arrived exactly 343 days ago.
343 days ago, I arrived in a city which rhythm was so fast that I couldn’t even imagine myself riding a bike through the chaos of the streets of Neukolln, next to dozens of big luxurious cars which owners played loud Turkish trap music and big vans containing enormous amounts of Turkish bread. Now my beautiful old bike, my wheeled Pegasus, is resting in the backyard, waiting for the next time we ride together.
343 days ago, I couldn’t even pronounce the name of the streets. Now I have one memory in every corner. That bridge where I found out I was in love, while the sun, dressed in a variety of oranges, reds and yellows, was making the last performance of the day .The way back home after the never ending nights of private dancing with the moon. That graffiti that I used to read every morning on my way to work, because it was written in Spanish and was the only one I could understand.
343 days ago, I was looking hopeless at the always grey sky. Now I don’t even look at the window. As someone that used to work with me at the circus said, you are the architect of your own reality. The producer of your thoughts and the director of your life. Everything comes from inside you, everything that can affect you is inside you, and never outside.
343 days ago I started to work in a circus.
In the circus we had various disciplines:
The tight rope is a metal rope that pinches your feet while you are trying to walk on it, every step counts if your goal is to arrive to the end of the rope, and you are balancing always on one side and the other. The tight rope has taught me that’s exactly how life works. A continuous balance, trying to find an equilibrium that leads to the end, one step after the other, every step
as important as the last while some of us walk the rope easier than others, who have it more difficult and have to juggle with balls, claws and on one foot.
In the circus there are also clowns.
343 Days ago I was coming from very specific area of the planet, a very tiny one. With me, a suitcase, an enormous suitcase, bigger than me, full of ideas, prejudgements and behaviours set by the context I had been living in for years.
After this year working with children of different backgrounds and meeting so much different people in this multicultural city I have gained knowledge about how people behave. There is no good, no bad in the emotions we feel, and that is what makes us humans. Like clowns, we can run from a variety of emotions, and cause pain, happiness or anger to the others around us. I have learned to love myself and set limits, say no when I didn’t want and yes when I wanted. To identify conflict and find ways to solve it in creative ways.
I have learned that my ideas can grow with me, and adapt to my personal growth. I don’t need any more to have full certainties.
Aerial silks are teaching me that when you really want something you must make an effort, the biggest goals aren’t achieved instantly, and I have learned there is beauty in going through all the challenges that it takes to accomplish something, and the difficult path will be always the most interesting and worth experiencing.
After this 343 days I see Berlin as a city that has gone through a lot. In the monuments and buildings you can still see the wounds of the wars that ruined people´s hopes, you can walk next to the wall that ripped apart people´s lives. You can bike through the airport that was designed for the war, that now it is the home of community gardens and of hundreds of people fleeing from the armed conflicts happening not so far away from here.
Berlin has leaked its wounds slowly, flowers and trees have grown there where there were tanks, kites fly there where military planes landed, and tourists visit every day the murals painted on the wall that divided the city.
Berlin has taught me a valuable lesson: you can change, take a different path, reinvent yourself, and grow flowers where you have scars. Don’t be afraid to be free, and be you.
Life is a show…and the show must go on.
Forever grateful to the EVS.
Verónica.


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Community Dancing

Aufgepasst! Das Projekt Community Dancing von Sasha Waltz und Guests startete am 10. März bei CABUWAZI Tempelhof! Du hast Lust, neue Menschen kennenzulernen und gemeinsam zu tanzen? Dann merke dir den 13. April, 11 Mai und 15. Juni – jeweils 17 bis 18.30 Uhr!

Keine Anmeldung erforderlich – kommt einfach vorbei. Für (junge) Erwachsene ab 16 Jahren.

 

Ein Projekt von Sasha Waltz & Guests in Kooperation mit Berlin Mondiale, CABUWAZI Tempelhof und TAMAJA Gemeinschaftsunterkünfte GmbH.


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Sommer-Zirkusferien bei CABUWAZI

Bei CABUWAZI könnt ihr Kugellaufen, Jonglieren, Trampolinspringen, Trapez, Clownerie, Akrobatik, Seillaufen und vieles mehr lernen. Nach einer Woche  Zirkustraining präsentiert ihr das Erlernte  im Rahmen einer Abschlussshow vor staunenden Eltern und Freund*innen.

Das Training findet von Montag bis Freitag  jeweils von 10 bis 16 Uhr statt. Die Abschluss-Show  findet am Freitag um 15 Uhr statt. Die Zirkusferien sind für alle Kinder ab 7 Jahren geeignet.

Infos zu allen Terminen und Preisen an unseren einzelnen Standorten in unserem Online-Shop.